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Erste Hilfe nach Vergewaltigung – Informationen für Betroffene

Jede Vergewaltigung ist ein Notfall!

Viele Frauen* haben nach einer Vergewaltigung Angst, davon zu erzählen. Sie fühlen sich (mit)schuldig, sie schämen sich und fürchten, dass ihnen nicht geglaubt wird – v.a. dann, wenn ihnen der Täter bekannt ist.

Wie eine Frau* auf eine Vergewaltigung reagiert, ist individuell sehr verschieden. Es gibt keine allgemein gültige Reaktion. Jedes Verhalten und jedes Gefühl ist „richtig“ und angemessen.

Viele Betroffene sind offensichtlich erschüttert, andere wirken ruhig und kontrolliert, wie unbeteiligt. Alle Symptome sind der Versuch, mit dem Erlebten umzugehen. Möglich sind Erinnerungslücken oder Schwierigkeiten, das Geschehene zeitlich einzuordnen. Das ist normal.

Wenn Ihnen eine Vergewaltigung angetan worden ist, sind Sie vermutlich unsicher, wie es jetzt weitergehen kann. Ein erster Schritt könnte der Weg in die Klinik sein.

Informationen für Betroffene von sexualisierter Gewalt

Ihre Gesundheit und Ihr Wohlergehen stehen an erster Stelle!

Eine medizinische Versorgung sollte zeitnah erfolgen, auch dann, wenn Sie keine äußerlich sichtbaren Verletzungen haben. Wichtig sind u.a. Untersuchungen auf sexuell übertragbare Krankheiten oder eine potenzielle Schwangerschaft.

Auf Wunsch können bei der ärztlichen Untersuchung Spuren und Verletzungen dokumentiert und sichergestellt werden, ohne dass Sie Anzeige erstatten müssen.

In den nebenstehenden Münchner Kliniken wird die medizinische Erstversorgung und die vertrauliche Spurensicherung nach einheitlichen Standards durchgeführt.

Mit der vertraulichen Spurensicherung gewinnen Sie Zeit, eine Entscheidung für oder oder gegen eine Anzeige zu treffen. Die Befunde können eine Anzeige ggf. unterstützen, weil sie die Angaben zur Tat überprüfbar machen.

Die Ärzte/Ärzt*innen sind speziell geschult und unterliegen der Schweigepflicht. Ohne Ihr Einverständnis darf die Polizei nicht informiert werden. Die gesicherten Spuren werden vertraulich gelagert.

Wenn Sie später Anzeige erstatten möchten, weisen Sie die Polizei auf die Spurensicherung hin. Falls keine Anzeige erfolgt, werden die Spuren nach 6 Monaten vernichtet.

Die medizinische Versorgung und vertrauliche Spurensicherung sind für Sie kostenfrei. Bitte bringen Sie Ihre Versichertenkarte möglichst mit in die Klinik.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Lassen Sie sich medizinisch versorgen!
  • Vor der Untersuchung gibt es Zeit und Gelegenheit für ein persönliches Gespräch mit der Ärztin, dem Arzt.
  • Mögliche Spuren können innerhalb der ersten 72 Stunden (3 Tage) gesichert werden. Sie entscheiden, ob Sie das möchten.
  • Auch wenn es schwerfällt, vor der Untersuchung möglichst nicht duschen!
  • Beschädigte Kleidung, Wäsche, Bettlaken oder Gegenstände, mit denen der Täter in Berührung gekommen ist, können wichtige Beweisstücke in einem Strafverfahren sein. Besonders Wäschestücke mit Sperma-, Speichel- oder Blutspuren sollten deshalb ungewaschen, trocken und getrennt in Papiertüten aufbewahrt werden. Beachten Sie aber, dass diese nicht in der Klinik gelagert werden können. Denken Sie auch an das elektronische Beweismaterial – Kommunikation mit dem Täter (E-Mails, Nachrichten in Netzwerken, SMS, etc.)
  • Bei Verdacht auf K.-o.-Tropfen muss alles sehr schnell gehen. Viele Substanzen können nach 6–12 Stunden nicht mehr nachgewiesen werden.
  • Sie können sich von einer Vertrauensperson begleiten lassen.
  • Machen Sie sich Notizen zum Ablauf der Tat.
  • Wenden Sie sich an uns oder an eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe (bff-Sucher) für unterstützende Gespräche. Sie haben das Recht auf eine medizinische Versorgung und zu entscheiden, ob und wann Sie Anzeige erstatten möchten.
  • Niemand darf Sie wegschicken.
  • Sie dürfen weder zu einer Beweissicherung noch zu einer Anzeige gedrängt werden.
  • Ohne Ihr ausdrückliches Einverständnis darf die Polizei nicht informiert werden.
  • Wir helfen, Sie entscheiden!

Adressen und Anlaufstellen:

München Klinik Harlaching

Notfallzentrum
Sanatoriumsplatz 2, 81545 München
Telefon: 089 / 6210 – 6666
rund um die Uhr

Klinikum Dritter Orden

Notaufnahme Erwachsenenklinik
Menzinger Str. 44, 80638 München
Telefon: 089 / 1795 – 1450
rund um die Uhr

Frauenklinik der München Klinik Schwabing

Kölner Platz 1, 80804 München
Haus 25, 4. Stock
Telefon: 089 / 3068 – 0
(mit Dienstärzt*in Gynäkologie verbinden lassen)
Mo – Fr: 8 – 18 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen: 10 – 18 Uhr


Außerhalb dieser Zeiten:

Station 25g, Haus 25, 2. Stock
Telefon: wie oben

LMU Klinikum, Campus Innenstadt

Ambulanz der Frauenklinik
Ziemssenstraße 1, 80336 München
Telefon: 089 / 4400 – 34611
Mo – Fr: 8 – 16 Uhr

Nach 16 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen:

Zentrale Notaufnahme Innenstadt
Ziemssenstraße 5, 80336 München
Telefon: 089 / 4400 – 31100

LMU Klinikum, Campus Großhadern

Ambulanz der Frauenklinik
Marchioninistr. 15, 81377 München
Telefon: 089 / 4400 – 76800
Mo – Fr: 8 – 16 Uhr

Nach 16 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen:

Zentrale Notaufnahme Großhadern
Marchioninistr. 15, 81377 München
Telefon: 089 / 4400 – 44800

Klinikum Rechts der Isar der TUM

Ambulanz der Frauenklinik
Ismaninger Str. 22, 81675 München
im Untergeschoss Bau 504, gelbe Zone
Telefon: 089 / 4140 – 2446
Mo – Fr 8 – 20 Uhr

Nach 20 Uhr, am Wochenende und an Feiertagen:

Notaufnahme Rechts der Isar
Ismaninger Str. 22, 81675 München
Telefon: 089 / 4140 – 5222

München Klinik Neuperlach

Notfallzentrum
Oskar-Maria-Graf-Ring 51, 81737 München
Telefon: 089 / 6794 – 2572
rund um die Uhr

Bleiben Sie mit dem Erlebten nicht allein!

Wenden Sie sich an eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe und holen Sie sich Rat und Unterstützung.

Sie haben ein Recht auf Hilfe!

Beratungsstelle Frauen*notruf München
www.frauennotruf-muenchen.de

089 / 76 37 37

Beratungsstelle für Mädchen* und junge Frauen* – IMMA e.V. www.imma.de

089 / 260 75 3137

Hilfetelefon – Gewalt gegen Frauen*
Telefonische Beratung rund um die Uhr

116 016

Flyer als PDF Download:

Auf dem Bild ist das Cover eines Flyers abgebildet. Auf dem Bild zu lesen ist auf rotem Hintergrund und weißer Schrift "Erste Hilfe nach Vergewaltigung" Auf der unteren Seite des Bildes ist auf blauen Hintergrund in weißer Schrift zu lesen: "Bleiben Sie nicht alleine. Hier gibt es Hilfe: Im Kranken-Haus. In der Not-Aufnahme." Rechts oben ist das Logo der Landeshauptstadt München abgebildet. Auf dem Flyer ist eine Zeichnung zu sehen. Die Zeichnung bildet eine Ärztin ab. Sie hat schwarze Haare. Die Haare sind zu einem Dutt zusammengebunden. Die Ärztin hat eine schwarze Brille auf und trägt einen grünen Pulli, darüber einen weißen Kittel. Die Ärztin spricht mit einer Frau. Das Gesicht der Frau ist nicht zu erkennen. Sie trägt kurze, braune Haare und ein braunes Jackett. Hinter den beiden Frauen ist das Logo "Notaufnahme" in schwarzer Schrift zu lesen. Im Hintergrund des Bildes ist eine Frau mit blonden Haaren und blauen Kittel an ihrem Computer abgebildet. Dies soll den Empfang der Notaufnahme darstellen. Die Hintergrundfarben des Flyers sind blau, lila und gelb.

Flyer in Leichter Sprache als PDF Download:

Auf dem Bild ist das Cover eines Flyers abgebildet. Auf dem Bild zu lesen ist auf rotem Hintergrund und weißer Schrift "Erste Hilfe nach Vergewaltigung" Auf der unteren Seite des Bildes ist auf blauen Hintergrund in weißer Schrift zu lesen: "Bleiben Sie nicht alleine. Hier gibt es Hilfe: Im Kranken-Haus. In der Not-Aufnahme." Rechts oben ist das Logo der Landeshauptstadt München abgebildet. Auf dem Flyer ist eine Zeichnung zu sehen. Die Zeichnung bildet eine Ärztin ab. Sie hat schwarze Haare. Die Haare sind zu einem Dutt zusammengebunden. Die Ärztin hat eine schwarze Brille auf und trägt einen grünen Pulli, darüber einen weißen Kittel. Die Ärztin spricht mit einer Frau. Das Gesicht der Frau ist nicht zu erkennen. Sie trägt kurze, braune Haare und ein braunes Jackett. Hinter den beiden Frauen ist das Logo "Notaufnahme" in schwarzer Schrift zu lesen. Im Hintergrund des Bildes ist eine Frau mit blonden Haaren und blauen Kittel an ihrem Computer abgebildet. Dies soll den Empfang der Notaufnahme darstellen. Die Hintergrundfarben des Flyers sind blau, lila und gelb.

Flyer in verschiedenen Sprachen:

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