Fachtag am 08.07.2022 in München

Antifeminismus gehört seit jeher zum Kernbestand extrem rechter Ideologien und politischer Praxen. Er zielt darauf, strukturelle Ungleichheiten zu verfestigen und Emanzipationserfolge zunichte zu machen. Antifeminismus ist dabei kein bloßer Teilaspekt, sondern steht, wie Antisemitismus, Rassismus, dem Hass auf soziale und politische Gleichheit, im Zentrum extrem rechter Ideologie und Politik. Er überschneidet und verbindet sich mit Antigenderismus, Misogynie, LGBTIQ*- und Transfeindlichkeit.

Extrem rechter Antifeminismus zeigt sich in politischen Kampagnen gegen reproduktive Rechte und emanzipative Sexualpädagogik, im Kampf gegen die (sozial-)wissenschaftliche Geschlechter-Forschung und feministischer Politik. Er dient zugleich als Brückenkopf in Teile des konservativen Spektrums und als Legitimation mörderischer Gewalt. So bezogen sich die Täter der rechtsterroristischen Anschläge von Christchurch, Halle und zuletzt in Buffalo alle auf die antifeministische Verschwörungserzählung eines ‚Großen Austausch‘, in der sich antisemitische, rassistische und antifeministische Motive verbinden. Diese Verbin-dung ist gewiss nicht neu, sie war immer da, nur oft wurde sie vergessen. Auch bei jenen, die wissenschaftlich und politisch zur und gegen die extreme Rechte arbeiten.

Doch Antifeminismus zeigt sich nicht erst im Terror, er prägt die politischen und sozialen Alltagserfahrungen. Er steht zwischen Alltag und Anschlag.

Im Alltag von Beratungspraxis lässt sich Antifeminismus nicht immer sofort und leicht erkennen bzw. wird die Verbindung von Antifeminismus und Rechtsextremismus oft nicht hergestellt. Mit diesem Fachtag soll Antifeminismus als Schlüsselideologie der extremen Rechten beleuchtet und die Verbindung von Antifeminismus und extrem rechter Ideologie hergestellt werden. Dabei nehmen wir Antifeminismus aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick: sozialwissenschaftliche Forschung, zivilgesellschaftliche Beratungspraxis gegen die extreme Rechte sowie die Perspektive demokratischer und feministischer Zivilgesellschaft.

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